Chirurgen

Haartransplantation aus erster Hand

Selbsterfahrung der Redaktion

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"Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten". Das chinesische Sprichwort hat unser Redakteur Chris zum Anlass genommen, seine eigenen Erfahrungen mit einer Haartransplantation zu machen. 


Zugegeben – ein gewisser Druck durch schwindende Haarpracht war ohnehin gegeben. Also warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?!


Gesagt - getan - hier also die Informationen aus erster Hand.


Haartransplantation - Anbahnung und Beratung


Im September 2019 erfolgte die erste Kontaktaufnahme, ganz unbürokratisch per sms mit Fotos des etwas desolaten Ist-Zustandes. Diagnose: "Erblich bedingter Haarausfall im Endstadium". Das klang irgendwie dramatisch und nach einem Fall von "das war´s dann", reichlich früh mit Anfang 50.


Nun kenne ich aus meinen vielen Berufsjahren im Vertrieb die Mechanismen der Verkaufspsychologie zu gut, um mich davon nachhaltig beeindrucken zu lassen. Man brauchte mich von der erlösenden Wirkung einer Haartransplantation nicht mehr wirklich zu überzeugen, indem man den Schmerz erhöht.


Die Entscheidung war bei mir längst gereift, sehe ich mit meinem latenten Grundoptimismus prinzipiell immer mehr Chancen, als Risiken. Für Letzeres reichte mir die Gewissheit, dass die Gazetten voll von Berichten über missglückte Haarverpflanzungen wäre, so es sie in nennenswerter Zahl geben sollte. Sind sie aber nicht.


Alsdann frisch ans Werk, das zunächst in einem Beratungsgespräch bestand, das vor Ort in den Nähe von Düsseldorf stattfand. Um ehrlich zu sein, war dabei weder etwas, was mich sonderlich abschrecken konnte, noch viel dramatisch Neues dabei. Natürlich hat man mich aber zuverlässig über den Ablauf, die Risiken und mögliche Nebenwirkungen sowie über die Massnahmen zur Nachsorge aufgeklärt. So viel Ordnung muss sein.


Von Natur aus mit gesundem Pragmatismus ausgestattet, kann ich den Ablauf des Eingriffs wie folgt zusammenfassen: Die Haare werden dort entnommen, wo sie noch unbekümmert wachsen und samt dieser positiven Erbeigenschaft dort wieder eingesetzt, wo genau das eben nicht mehr der Fall ist. That´s it.


Blieb für mich nur noch die Frage, wann ich mich nach der Operation wieder mit gutem Gewissen und ohne Aufsehen zu erregen in die Öffentlichkeit begeben kann. Ein bis zwei Wochen waren dafür zu veranschlagen. Anstatt mich in der eigenen Bude zu verkriechen, habe ich mich spontan für eine Woche Urlaub entschieden – den hatte ich sowieso nötig. Also ab auf Mallorca, dort kennt mich niemand und so ist es auch egal, wie ich aussehe.


Am Tag des Eingriffes


Aber zum eigentlichen Eingriff: Nach der Ankunft in der Klinik stand die Rasur an, das einzige, was mir einen gewissen Respekt abgenötigt hat - schliesslich hatte ich mich noch nie mit Glatze gesehen. Danach war klar: Glatze ist für mich keine Option, es stand mir so gar nicht. Sei´s drum, schliesslich war die Vermeidung jener am Ende der Zeiten ja der Grund für die ganze Aktion.


Danach wurde mir die Zielhaarlinie aufgezeichnet. Das hatte wahrlich keinen künstlerischen Wert und erinnerte eher an "Malen nach Zahlen".


Konkret galt es, die leidigen Geheimratsecken aufzuforsten und die gesamte Linie weiter in die Stirn zu ziehen. Einer lichter gewordenen Stelle am oberen Hinterkopf sollte im Zuge dessen ebenfalls der Garaus gemacht werden.


Genug Haarsubstanz am unteren Hinterkopf zur Entnahme war schon zuvor diagnostiziert worden und so konnte es schliesslich losgehen.


Gleich zum Start galt es, den unangenehmsten Teil des Tages hinter mich zu bringen und das war das Spritzen einer Kochsalzlösung, die die zu behandelten Areale gegen Schmerz unempfindlich macht. Das hat so gut funktioniert, dass von Schmerzen definitiv keine Rede sein konnte - die Spritzen selbst allerdings spürte man schon deutlich, erforderten aber in ihrer Erträglichkeit keine heroische Selbstbeherrschung.


Im Anschluss braucht man Geduld und zwar reichlich. In meinem Fall waren etwa fünf Stunden stillhalten angesagt. Je besser man das auf die Reihe bekommt, desto besser wird auch das Ergebnis, hat man mir gesagt. Ob das stimmt weiss ich nicht, jedenfalls hat es für mich funktioniert.


Das Team arbeitete professionell und gut eingespielt, nach welchem System habe ich nicht ganz kapiert, schliesslich habe ich keine Augen am Hinterkopf – das wäre möglicherweise eine separate Idee für eine schicke Transformation. Ideal jedenfalls für Menschen, die unter Verfolgungswahn leiden.


Wer jetzt meint, dass die ganze Bescherung nachher verbunden wird, sitzt einem Irrtum auf. Das Gegenteil ist der Fall: Die Kopfhaut braucht Luft zum Atmen. Das bedeutet: Keine Kappe, kein Hut und auch kein Kopftuch. Wie gut, dass der Mallorca-Urlaub anstand.

Ein paar Verhaltensmassregeln noch und man hat mich ins Hotel entlassen und für den nächsten Morgen zum Nachschauen bestellt.


Nachsorge und Gesellschaftsfähigkeit


Man war mit mir und meinem Zustand zufrieden, aber warnte mich noch einmal dringend davor, den Kopf häufig gen Boden zu senken: Die eingespritzte Lösung könne unter der Haut in den Gesichtsbereich fliessen, was zwar nicht weiter bedenklich sei, aber meinem Antlitz das Aussehen eines unterlegenen Boxchampions nach einem 12-Rundenkampf mit Mike Tyson verleihen würde.


Alltägliche Routinen wie Schuhe binden oder etwas aufheben sind keine gute Idee. Ob ich im ersten Beratungsgespräch etwas versäumt hatte oder eine Unterlassungssüde des Arztes vorlag - ich war ohne Begleitperson angereist und ungebundene Schuhe ziehen mit etwas Pech anderes, unliebsames Ungemach nach sich und gehen deswegen gar nicht.


Und so passierte, was passieren musste: Wegen zugeschwollener Augen und einem Stirnbereich, der an Frankensteins Experimente erinnerte, war ich auf Mallorca der meist gefragte Gesprächspartner. Die Spekulationen über die Ursache meines gewagten Äusseren reichten von Käfigkämpfen bis zur Skalpierung durch mallorquinische Ureinwohner in den Bergen des Tramuntana. Immerhin bot ich einen gewissen Unterhaltungswert.


So schnell sich die – übrigens schmerzfreie – Bescherung eingestellt hatte, so schnell war sie innerhalb zweier Tage aber auch wieder abgeklungen. Ich stand lediglich noch im Verdacht einer Bindehautentzündung und damit konnte ich in der Sonne Mallorcas gut leben.


Ergebnis und Fazit


Pünktlich wie vom OP-Team vorhergesagt verkrusteten die verarzteten Stellen nach einer Woche und die frisch eingesetzten Haarfollikel fielen wieder aus, um nach weiteren zwei Monaten neuem Haarwuchs Platz zu machen. Und der hatte es in sich.


Es macht tatsächlich reichlich Freude, dem wieder vollen Haupthaar beim Wachstum zuzusehen und das Ergebnis - war fast schon zu gut.


Zwar traut mich gewöhnlich niemand, mich direkt danach zu fragen, ob die präzise umrissene Haarlinie natürlich oder das Ergebnis einer Haartransplantation ist, aber es gibt wohl wenige Menschen, die in meinem Alter von der Natur so reichlich beschenkt worden sind.



Redaktion

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